Projekt „bewegt und belebt“

In dem von der Possehl-Stiftung geförderten Projekt „bewegt und belebt“ werden die Bedürfnisse Pflegebedürftiger und ihrer Angehörigen in Lübeck gleichzeitig fokussiert.
Für die Pflegebedürftigen steht mit dem Gruppentraining gemäß „Lübecker Modell Bewegungswelten“ (LMB) die Bewegung im Vordergrund. Das LMB fördert die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten pflegebedürftiger älterer Menschen, um so die Bewältigung des Alltags zum Verbleib in der eigenen Häuslichkeit positiv zu beeinflussen, gleichzeitig aktiviert es sozial und verbessert die emotionale Lage, enthält also auch „belebende“ Elemente.
Diese stehen bei dem Angebot für pflegende Angehörige im Vordergrund. Der „Klönschnack“ schafft einen Austauschraum, um eine psychosoziale Stärkung zu erreichen. Die Zielgruppe erfährt eine Begleitung in der bestehenden, mitunter belastenden Pflegesituation und wird über Möglichkeiten zur Entlastung der eigenen Person informiert und beraten, wobei die Teilnehmenden die Themenauswahl mitgestalten. Um den verschiedenen Themen entsprechend der Wünsche der Pflegenden begegnen zu können, werden verschiedene Akteure aus Lübeck mit einbezogen. Des Weiteren wird durch Angebote zur körperlichen Aktivität und Entspannung durch gemeinsame Bewegung die eigene Gesundheit gestärkt, während die pflegebedürftigen Personen zur gleichen Zeit in einem Nebenraum am LMB teilnehmen.
Das LMB für die pflegebedürftigen älteren Personen soll entsprechend seiner Konzeption zweimal wöchentlich stattfinden, einmal wöchentlich gleichzeitig das Angebot „Klönschnack“ unter Leitung der FGL. Das Zeitfenster für beide Angebote liegt bei etwa einer Stunde pro Treffen. Insgesamt werden 4 Gruppen in Lübeck implementiert und begleitet.
Damit weitere Akteure von dem Vorgehen profitieren können, erfolgt die Erstellung eines Implementierungsleitfadens, welcher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll.
Das Vorhaben ergänzt die Beratung der Pflegekassen gem. §7a SGB XI sowie der bestehenden Beratungsstellen in Lübeck, um eine psychosoziale Begleitung zur Unterstützung der Selbsthilfe zur Bewältigung der Pflegesituation. Pflegende Angehörige werden durch das bestehende Verweisungswissen an entsprechende Stellen weitergeleitet bzw. wird der Kontakt durch eine z.B. Informationsveranstaltung im Rahmen des Gesprächskreises hergestellt. Der „Klönschnack“ ist ausdrücklich als eine Ergänzung der vorhandenen Strukturen gedacht. Die Zusammenarbeit und die Bildung eines Netzwerkes mit verschiedenen Akteuren aus Lübeck und der näheren Umgebung wird zum Ausbau der Beratungs- und Versorgungslandschaft angestrebt.
Die wissenschaftliche Evaluation des Projektes soll u. a. herausfinden,

a. welche Informationsbedürfnisse pflegende Angehörige haben, ob sie sich miteinander vernetzen, um z. B. in ihrer pflegerischen Tätigkeit zu kooperieren, inwieweit ihre Resilienz sich steigern lässt und welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen,

b. welche Veränderungen bei den teilnehmenden pflegebedürftigen Personen zu beobachten sind hinsichtlich körperlicher Funktionen, Selbstversorgungs-Fähigkeiten, Aktivität und Wohlbefinden.

Zeitraum:
08/2023 – 07/2025

Ansprechpartnerin:
Jennifer Kasper
Mail: jennifer.kasper(at)drk-schwesternschaft-luebeck.de