Barthel plus

Die zur Bewältigung von in zehn Items beschriebenen täglichen Basisaktivitäten benötigten Fähigkeiten werden international am häufigsten mit dem Barthel Index (Barthel und Mahoney 1965) erfasst. Das Hamburger Einstufungsmanual (Lübke et al. 2001) trägt zu einer präziseren Bewertung bei. Der Barthel plus stellt eine von diesem ausgehende Operationalisierung der Erhebung des Barthel Index dar, bei dem weitere Definitionslücken geschlossen wurden und eine einfachere Sprache verwendet wurde. Zusätzlich kann bei gegebener Selbstständigkeit hinsichtlich eines Items vermerkt werden, ob die Tätigkeit ohne oder trotz vorliegender Beeinträchtigung bewältigt wird. Beeinträchtigende Faktoren können kategorisiert erfasst werden.

Für den Vergleich der Ergebnisse der Erhebung mittels Barthel plus und mittels Hamburger Einstufungsmanual werden im Krankenhaus Rotes Kreuz Geriatriezentrum ausreichend belastbare geriatrische Patienten zweimal im Abstand von über einer Woche interviewt. Die pseudonymisierten Tonaufnahmen der Antworten werden durch zwei verschiedene Beurteiler ausgewertet und auch deren Übereinstimmung miteinander berechnet. Die Lebensqualität der Patienten wird durch einen Fragebogen erhoben und das Ergebnis des Barthel plus dazu in Beziehung gesetzt.

Zur Überprüfung der Hypothese, dass Personen, die eine Tätigkeit zwar selbstständig, aber nur unter Schmerzen, extremem Zeitbedarf, extremer Anstrengung oder Einsatz medizinischer Hilfsmittel bewältigen (volle Punktzahl, aber Bewertung „b“), gegenüber Personen mit unbeeinträchtigter Ausübung (Bewertung „a“) ein erhöhtes Risiko tragen, ihre Selbstständigkeit in Bezug auf diese Fähigkeit einzubüßen, wird, gefördert mit Mitteln der Damp-Stiftung, nach ein, zwei und drei Jahren erneut der Barthel plus erhoben.

Zeitraum
Januar 2019 bis Januar 2024

Ansprechpartner
Dr. Sonja Krupp
Mail: krupp[at]geriatrie-luebeck.de

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